Das große Liebesgedicht des Ovid: Die „Ars amatoria“ Buch widmet sich den wichtigsten Fragen des Liebeslebens:
- Wie werbe ich um den oder die Geliebte?
- Welche Mittel sind erlaubt und welche wirksam?
- Was kann ich tun, damit die Liebe bleibt?
Die vergnüglichen Gedichte über die Liebe hat Ovid in der Versform eines elegischen Distichon geschrieben: Hexameter, gefolgt von einem Pentameter.
Nach einigen Vorreden kommt Ovid in seiner Amatoria (Liebeskunst) zum ersten wichtigen Tipp an den liebend – begehrenden Mann.
Ovid: Liebeskunst / Ars amatoria. Reclam Universal-Bibliothek, Band 357
Tag sei es.
Hellichter Tag.
Das Bild zu den Versen der amatoria von Ovid stammt von Hans von Aachen. Die drei Grazien. Drei Töchter der Zeus.
Tag war´s
Einfalt, während der Gott alle Verstellung verscheucht.
Da hat oft schon geraubt das Herz dem Jüngling das Mädchen;
Venus war in dem Wein, Feuer in Feuer, versteckt.
Da gieb Glauben du nicht zu viel der betrüglichen Lampe;
Denn der Schönheit Gericht schaden die Nacht und der Wein.
Tag war’s, heitere Luft, da Paris die Göttinnen schaute,
Und zu Venus er sprach: Beide besiegest du sie.
Nachts entziehn sich die Fehler, und jedem Gebrechen verzeiht man:
Schön macht nächtliche Zeit Jegliche, wie sie auch sei.
Ovid: amatoria Verse 242 – 260
Ovid: Liebeskunst / Ars amatoria. Reclam Universal-Bibliothek, Band 357