Das große Liebesgedicht des Ovid: Die „Ars amatoria“ Buch widmet sich den wichtigsten Fragen des Liebeslebens:
- Wie werbe ich um den oder die Geliebte?
- Welche Mittel sind erlaubt und welche wirksam?
- Was kann ich tun, damit die Liebe bleibt?
Die vergnüglichen Gedichte über die Liebe hat Ovid in der Versform eines elegischen Distichon geschrieben: Hexameter, gefolgt von eimem Pentameter.
Nach dem ersten beiden Tips folgen einige Abschweifungen zu den Göttern. Doch schließlich erfahren die ungeduldig Liebes-Willigen in der Ars Amatoria ein weiteres:
Beim Werben ist die Gefahr für den Beworbenen gering. Angenehm ist es, umworben zu werden.
Noch kann man ablehnen. Und mit der Eifersucht des Werbenden spielen.
Das Bild zu den Versen der amatoria von Ovid stammt von Agnolo Bronzino: Venus, Amor und die Eifersucht.
Ovid: Liebeskunst / Ars amatoria. Reclam Universal-Bibliothek, Band 357
Eifersucht
Das ward Alles zumal durch Weiberbegierde gestiftet;
Heftiger ist sie und hat mehr als die unsrige Wuth.
Auf denn, zweifele nicht, die Mädchen gesammt zu besiegen;
Kaum aus Tausenden wird Eine versagen sich dir.
Die da gewährt und die da versagt, lässt gern sich doch bitten;
Täuschtest du auch dich, es ist ohne Gefahr ja der Korb.
Ohne Gefahr, ohne Nachteil, üble Folgen.
Aber warum dich täuschen, da neues Vergnügen so süß ist,
Und das Fremde das Herz mehr als das Eigene reizt?
Ars amatoria Verse 345 – 350
Quellen
- Text: Ovid: Liebeskunst / Ars amatoria. Reclam Universal-Bibliothek, Band 357
- © Venus und Amor, Liebesleid: Angelica Kauffmann – Art UK, Gemeinfrei