Das große Liebesgedicht des Ovid: Die „Ars amatoria“ Buch 2, widmet sich den Frage, wie eine einmal gewonnene Geliebte behalten.
Im ersten Buch von Ovids Ars amatoria wurde das Thema „Werbung“ von allen Seiten beleuchtet. Im zweiten Teil stellt sich Ovid all den großen und kleinen Fragen der Dauer des Liebesglücks.
- Tipps für die kleinen Fallen des Alltags.
- Was tun, damit die Liebe bleibt?
Die vergnüglichen Gedichte über die Liebe hat Ovid in der Versform eines elegischen Distichon geschrieben: Hexameter, gefolgt von einem Pentameter.
Ausdauer und Geduld auch in Zeiten, in denen es der Geliebten nicht wohl ist. Das schafft Vertrauen.
Sorge dich früh und spät um ihr wohl.
So wird sie sich nach dir sehnen, auch wenn du mal fern bist.
Das Bild zu diesen Versen der amatoria von Ovid stammt von Giorgione: „Schlummernde Venus“. Giorgione starb 1510 an der Pest, sein Schüler Tizian soll das Bild fertig nach dem Tod von Giorgione vollendet haben.
Wachsen
Schweift die Liebe noch jung, so sammle sie Kräfte durch Übung;
Stark wird sie mit der Zeit, wenn du gehörig sie pflegst.
Was du fürchtest als Stier, das pflegtest als Kalb du zu streicheln.
Ruthe erst war der Baum, welcher dir Schatten gewährt.
Klein entspringet der Strom, doch wird er mächtig im Laufe;
Überall nimmt auf dem Weg viele Gewässer er auf.
Laß sie an dich sich gewöhnen, denn mächtiger Nichts als Gewohnheit.
Ovid: amatoria, Buch 2 Verse 337 / 338
Quellen
- Text: Ovid: Liebeskunst / Ars amatoria. Reclam Universal-Bibliothek, Band 357
- © Wikipedia, Künstler Giorgione