Du mein Herz,
was ist es,
das dich bewegt,
dich erhebt,
dich singen
und weinen lässt?
Du mein Herz,
was bangst du
und um wen?
Den Liebsten?
Die Tochter?
Den Sohn?
Die Nächsten?
Die Menschheit?
Die Erde?
Die Götter?
Um mich?
Um dich? Um dich selbst?
Du mein Herz,
du Flamme,
geheime, kleine,
du Riese in mir.
Gedichte schreiben liegt kraftvollen lebendigen Menschen besonders. Manchmal drängen die Reime sich bergweis auf einmal und wollen an´s Licht. Doch was geschieht da eigentlich?
Die Themen von Dichtung sind immer dieselben: Das Geheimnis des eigenen Lebens. Lebens – mein Herz. Bei den alten Ägyptern wurde es auf die Waagschale des Totengerichts gelegt. Früher waren es die Mythen, die dieses Ur-Thema aller Dichtung in Bilder und Metaphern gebracht haben.
Die Menschen lauschten den Mythen, lebten in ihnen, orientierten ihr Leben in den Mythen ihres Volkes, den Geschichten über ihre Götter, ihre Helden, ihre Landschaft, ihre Tiere, über Sonne und Sterne, den Kreislauf des Lebens, wie sie ihn sahen. Heute, da die Erde rund geworden ist, sind es die Dichter, die einen neuen Mythos, den Mythos der Erde dichten. Einen Mythos des lebendig werdenden Herzens vielleicht?
„Indem man seiner Freude folgt, bringt man sich gewissermaßen auf eine Spur, die immer schon da war und auf einen wartete, und das Leben, das man führen sollte, ist genau das Leben, das man führt. Wo man auch ist – wenn man seiner Freude folgt, wird einem diese Erfrischung zuteil, dieses Leben in einem, unablässig.“
Joseph Campbell in „Die Kraft der Mythen“
Quellen
- Text: Joseph Camphell
- Bild: © Künstler William-Adolphe Bouguereau
Dichten um zu leben
gefällt mir die Idee
fast so wie weißer Schnee
Dichten und Leben sind synonym.
Und Leben nicht mehr anonym.
Fein, würd mich gern registrieren oder so, geht das?
Indors
Registrieren
Über Gedichte sinnieren – da können schon Spuren entstehen.
Gern richte ich die Funktion „Registrieren“ ein.
Gruß
Angela
Spielen ist das ganze Geheimnis.