Gedichte von Peter Hacks. Nein, ich habe ihn nicht gemocht. Damals in der DDR. Doch kannte ich ihn nicht. Kannte seine Gedichte nicht. Und dann nun dieses, was ich zufällig entdecke in der FAZ. Ein Mensch, der solch ein Gedicht schreibt. … doch lies selbst:
Beeilt euch, ihr Stunden
Beeilt euch, ihr Stunden, die Liebste will kommen.
Was trödelt, was schleppt ihr, was tut ihr euch schwer?
Herunter da, Sonne, und Abschied genommen.
Verstehst du nicht, Tag, man verlangt dich nicht mehr.
Mit seinen Droschken und Schwalben und Hunden
Wird mir das ganze Leben zum Joch.
Schluß mit Geschäften. Beeilt euch, ihr Stunden.
Und wärt ihr Sekunden, ich haßte euch noch.
Ich kann nicht erwarten, den staunenden Schimmer
In ihrem zärtlichen Auge zu sehn.
Verschwindet, ihr Stunden, am besten für immer.
Die Liebste will kommen, die Welt soll vergehn.
@ Peter Hacks
Es ging damals nicht. Hacks – nein, das ging gar nicht. Der Hofdichter der Regierung. Welch Schande. Ausnahme, die einzige Ausnahme: Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe.
Doch wenn ich heute seine Gedichte lese, kommen mir meine schnellen Urteile von damals lächerlich vor. Meine Vorurteile von damals .. wieder eines, das in weniger als einer Minute gepurzelt ist. Hin wo es hingehört, auf den Jahrmarkt der Borniertheiten.
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