Goethe, der wohl produktivste, zumindest der klassischste Dichter der Deutschen, war immer und immer wieder verliebt, fast sein ganzes Leben lang. Liebe, lieben können, geliebt zu werden, war für ihn ein Zeichen der Götter. Ohne Liebe – kein lebenswertes Leben. Am deutlichsten spricht er dies in seinem letzten Gedicht aus: Elegie
Gretchen über Faust
Wo ich ihn nicht hab,
Ist mir das Grab,
Die ganze Welt
Ist mir vergällt.
(Gretchen, Gretchens Stube)
Gretchen über Faust
Und seiner Rede
Zauberfluss,
Sein Händedruck,
Und ach! sein Kuss!
(Gretchen, Gretchens Stube)
An Friedericke Brion
Ob ich dich liebe, weiß ich nicht.
Seh´ ich nur einmal dein Gesicht,
Seh´ dir ins Auge nur einmal,
Frei wird mein Herz von aller Qual.
Gott weiß, wie mir so wohl geschieht!
Ob ich dich liebe, weiß ich nicht.
J. W. von Goethe
An Charlotte von Stein
Woher sind wir geboren?
Aus Lieb.
Wie wären wir verloren?
Ohn Lieb.
Was hilft uns überwinden?
Die Lieb.
Kann man auch Liebe finden?
Durch Lieb.
Was läßt nicht lange weinen?
Die Lieb.
Was soll uns stets vereinen?
Die Lieb.
J. W. von Goethe
Liebe
Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Hangen
Und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt –
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
J. W. von Goethe – aus dem Egmont
Quellen
- Texte: © Goethe
- Bild: Wikiart
feffe
was für ein Dichter, der Goethe.