Das große Liebesgedicht des Ovid: Die „Ars amatoria“ Buch 2, widmet sich den Frage, wie eine einmal gewonnene Geliebte behalten.
Im ersten Buch von Ovids Ars amatoria wurde das Thema „Werbung“ von allen Seiten beleuchtet. Im zweiten Teil stellt sich Ovid all den großen und kleinen Fragen der Dauer des Liebesglücks.
- Tipps für die kleinen Fallen des Alltags.
- Was tun, damit die Liebe bleibt?
Die vergnüglichen Gedichte über die Liebe hat Ovid in der Versform eines elegischen Distichon geschrieben: Hexameter, gefolgt von einem Pentameter.
Als Vorbild des sanften (statt gewalttägigen) Liebhabers führt Ovid in seiner Ars Amatoria den Odysseus an. Schön sei dieser von Gestalt nicht gewesen. Doch wusste er so zu sprechen, dass die Göttinnen und menschliche Frauen sich nach ihm verzehrten.
Übe dich in sanften Worten.
Gewalt und Streitsucht erzeuget nur Hass..
Das Bild zu diesen Versen der Ars amatoria von Ovid stammt von Lambert Sustris: „Venus mit Amor und kopulierenden weißen Tauben“.
Sanftmut
Schickliche Milde gewinnt vor Allem die Herzen der Mädchen;
Härte erregt nur Haß, führet zu widrigem Streit.
Hasst man den Habicht doch, der immer nur lebt in den Waffen;
Hasset den Wolf, der stets geht auf das schüchterne Lamm.
Aber es hat, wo hausen er mag, der Chaonische Vogel*,
Thürme; und weil sie sanft, stellt man der Schwalbe nicht nach.
Ovid: amatoria, Buch 2 Verse 153 – 165
*Taube
Quellen
- Text: Ovid: Liebeskunst / Ars amatoria. Reclam Universal-Bibliothek, Band 357
- © Wikipedia, Künstler Lambert Sustris