Nicht alle traurigen Gedichte erzählen vom Verlust eines anderen Menschen. Einen geliebten Menschen zu verlieren, macht traurig. Trauriger als traurig, unentrinnbar wie es scheint, ist die Trauer um sich selbst.
Pippins Lied
Daheim verblasst,
die Welt rückt nah.
Mit vielen Farben liegt sie da
und lockt durch Schatten,
durch Trug und Nacht,
bis endlich Stern um Stern erwacht.
Wolke, Zwielicht,
grauer Nebeldunst,
Ohne Gunst!
Ohne Gunst!
Traurige Gedichte @ Tolkien
Nicht selten ist dann etwas sehr allgemeines – die Welt, die Menschen oder – noch allgemeiner – das sogenannte man Schuld an der als traurig oder ungerecht erlebten Lebenslage, in der „man“ steckt. Man hat sich selbst verloren. Und weiß nicht, wie einem geschah.
Das man
Und wenn niemand mehr führt
Wer führet dann?
Denn auch dann führet wer
Dieser wer ist das man.
Und das ist so widerlich
Dass niemand es war.
Noch erinnert sich
Wie es kam das Grausen.
Die Leere, das Leid.
Es ist nunmal da
Und man weiß Bescheid.
Dass die Welt halt so ist
So grausam und kalt
Und dass niemand noch liebt
Und man wird ja auch alt
Und dann kann man nicht mehr
Dann ist es zu spät.
Und dann es ist halt so
Dass man untergeht.
Trauriges Gedicht – Das man, 20. 07. 2013 @ Angel
Ja – ich weiß, es ist ein heikles Thema. Wird dir nicht duselig im Kopf, wenn es von diesem „man“ nur so wimmelt, wenn deine Freunde, Bekannte, Kollegen nur noch von „man“ und nicht mehr von denen, die sie meinen reden und schon gar nicht von sich? Oder von dir?
Das Heilmittel ist einfach und liegt auf der Hand: Verbanne – probehalber, für eine Zeit – das „man“ aus deinem Wortschatz. Nicht den Mann, den bitte auf keinen Fall, sondern das man.
Sage: „Ich“, wenn du dich meinst und „Du“, wenn du deinen Gegenüber meinst und „ihr“ oder „sie“, wenn du zu oder über viele sprechen willst.
Dann wird Dir und deinen Zuhörern / Lesern deutlich, wen du meinst und wen nicht. Das Ich ist der erste große Schritt – in die Welt, die Gesichter und Namen hat. Und schließlich wirst du bemerken, dass es zwar einige, aber doch erstaunlich wenige Sätze gibt, in denen du dann weiterhin „man“ sagen willst.
Erschreckt
Erschreckt vor Lauten
spür ich froh lockendes Chaos
das mich weckt.
Traurige Gedichte @ Elfchen @ Angel
Wanderer
O Wanderer unterm Schattenjoch,
Verzweifle nicht, wenn auch der Wald
noch finster steht, er endet doch.
Und auch die Sonne siehst du bald.
Im Aufgang und im Untergang,
Anbruch und Tages Abgesang,
Die Wälder lichten sich.
Traurige Gedichte @ Tolkien
Ruhe
Über allen Gipfeln ist Ruh
In allen Zweigen spürest du
kaum einen Hauch
Warte nur, balde,
ruhest du auch.
Traurige Gedichte @ Goethe
Abendstille
Abendstille überall
Nur am Bach die Nachtigall
Singt ihre hellen Klagen
Ganz leise durch das Tal.
Traurige Gedichte, Volkslied
Zweisamkeit
Eine Liebe kann man nur
zu zweit ertragen,
wenn die Türen, die zur Welt stehn,
offen sind.
Traurige Gedichte @ Oktoberclub
Helle Wasser, dunkle Wälder
Helle Wasser, dunkle Wälder
Und die Sehnsucht sind mein Haus
Komm zu mir und teile mit mir
Licht und Wärme, Kälte auch.
Wo wir gehen, blüht das Laub
Sind Wege dunkler, Wälder grün
In deinen Augen wächst das Leben
Dein Gesicht darf nie vergehn.
Traurige Gedichte, finnisches Volkslied
Traurige Gedichte sind sehr oft durch Bilder aus der Natur geprägt. Weite Wälder, tiefe Täler, die Sterne, der Himmel, ein Bach, ein Fluss – leiten nicht immer, aber in Gedichten häufig eine eher melancholische oder nachdenkliche Stimmung ein. Es ist vielleicht die Vergänglichkeit des irdischen Lebens, das wir im Kreisen von Stirb und Werde der Natur (Goethe) erleben. Auch die Unendlichkeit und Unergründlichkeit des Meeres verbinden viele Menschen mit einem traurigen Gefühl, sich selbst unendlich klein zu fühlen, Und das kann traurig stimmen.
So rühren traurige Gedichte am ewigen Kreisen und Regen des Ganzen. Wehmütig ob der Vergänglichkeit, ob der Unvermeidlichkeit. Doch viele Menschen finden gerade darin Trost und Hoffnung. Fast immer schimmert ein Hauch von Hoffnung in traurigen Gedichten. Mehr traurige Gedichte findest du hier: Traurige Gedichte auf gedichte-schmieden.de/traurige-gedichte
Quellen
- Texte: Traurige Gedichte – Pippins Lied – Zitat aus dem Film – hier der Link zum Youtube-Video: http://youtu.be/TzQuVt_vssw / Traurige Gedichte – Wanderer – Zitat aus dem Buch Herr der Ringe, Übersetzung von Carroux, Buch 1 Die Gefärhten, Der Alte Wald.
- Bilder: Foto von Deposit / Pippin
Mein weg und ich
durch
Mein weg und ich
durch straßen gassen laufe ich,
ohne zu denken.
meine schritte kommen nicht zu
stoppen: Mein weg und ich.
gibt mir jemand die hand,
nein falle vor mich hin.
die welt zerbricht,aber
mein herz nicht denn:
Mein weg und ich.
sehe helle dunkle spuren,
gebe mir kraft und spüre nur
eines in mir: Mein weg und ich.
du gibst mir die kraft,
erde,luft wind und sonne.
keiner ist so zauberhaft:
Mein weg und ich.
traurige Gedichte
Hallo;
sie werden immer besser, deine Gedichte.
Weiter so 🙂
Als nächstes könntest du es mal mit einem Reimschema versuchen.
http://www.gedichte-schmieden.de/reimschema
Vielleicht gefällt dir ja eines davon besonders gut.
Liebe Grüße
Angel
Trauer
Meine Augen weinen ich weine
Mein Herz blutet und ich weiß nicht weiter
liebe ich dich wirklich?
zerrissenes herz
zerrissenes herz
sitze still vor mich hin,
es trifft mich wie blitzschlag,
merke was du hinterlassen hast:
zerrissenes herz.
mein schicksal macht dich glücklich,
frage mich was hab ich dir getan.
neben mir liegt nur etwas von dir:
zerrissenes herz.
keiner kann mir helfen, laufe von
arzt zu arzt.
alle geben mir nur eine enddiagnose:
zerrissenes herz.
es gibt kein medikament, doch eines
kann mich halten, kraft, wärme,
vertrauen,leben, anerkennung.
du begleitest mich trotzdem bis zum
letzten atemzug, du heißt:
zerrissenes herz…….
hoffnung ohne ende
hoffnung ohne ende
war es nur ein spaß,
meine gedanken spielen verrückt
meine gefühle fallen tot um
in meinen händen bleibt eines:
hoffnung ohne ende.
zeit bleibt nicht stehen, aber
unser leben kann von sekunde an
stehen bleiben, deshalb hab ich eins:
hoffnug ohne ende.
die langen nächte sind gebrochen.
gebe mir glauben, kraft, vertrauen
und senden dir bildlich zu:
hoffnung ohne ende…………
meine wunden
meine wunden
laufe ohne ziele, denke nur gerade.
beim rückblick ist es schmerzhaft
fühle eines: meine wunden
schiebe meine gedanken zur seite,
aber es geht nicht.
ja unglaublich wie wir uns das
fügen.
ich klebe vieles zusammen,
geht nicht es sind zu viele:
meine wunden
trauer
trauer über den lebensweg
meine augen weinen….
Glück und Tod
Erst wenn wir spüren,
dass wir
alles Glück
dem Tod
aus den Klauen
reißen müssen,
ahnen wir,
wie wir
wie Menschen
beschaffen sind.
Himmlisch .!
Das Gedicht find ich sehr toll und poetisch .Es ist zuuu toll.!
Zu toll ?
Zuu toll klingt irgendwie nach zuu viel.
Aber vielleicht sagst du einfach, wie du das jetzt meinst.
Dann versteh ich´s vielleicht auch besser.
Angel
Spielen ist das ganze Geheimnis.