Was ist Kunst? – laut Schopenhauer
Nach Schopenhauer ist es die Aufgabe der Kunst, die Wahrheit der Dinge wiederzugeben.
Diese Wahrheit der Dinge liegt hinter ihrer Erscheinung und wird von Schopenhauer als Wille bezeichnet.
Künstler sind in der Lage, diese Wahrheit zu erfassen und darzustellen, weshalb niemand ihnen Vorschriften machen dürfe. „Der Künstler ist der Spiegel der Menschheit und bringt ihr, was sie fühlt und treibt, zu Bewusstsein.“
Und in diesem Spiegel erkennt sich der Mensch als ein – seinem Wesen nach – vom Willen zum Leben durch und durch geprägten Etwas.
Dieser Wille bewirkt ein ständiges Getriebensein – das Leben ist eine einzige Qual. In der Kunst aber kann der Mensch sich – wenigstens für Augenblicke – von diesem Willen zum Leben erlösen.
Was ist Kunst? – laut Hegel
Hegel versteht die Geschichte der Natur und der Menschheit als die Geschichte des Geistes, der zu sich selbst kommt.
Er durchläuft dabei eine Reihe von Stufen – in der er sich fortschreitet verwirklicht. Wirklichkeit kommt einem Ding daher umso mehr zu, je mehr es von diesem Geist (schon) durchdrungen ist. Wirklichkeit = Wahrheit.
Demzufolge hat Kunst die Aufgabe, diesen sich verwirklichenden Geist – die wahre Wirklichkeit – in Erscheinung zu bringen.
Als praktische Orientierung für die Künste hat Hegel – dieser Logik folgend – anzubieten, dass alles in der Kunst dargestellte in möglichst idealer Weise dargestellt werden muss. Leiden oder Not haben in der Kunst keinen Platz.
Quellen
- Text: Was ist Kunst? – Positionen der Ästhetik von Platon bis Danto, Michael Hauskeller/ Kunstzeiten
- Bild: © Foto von Jean Auguste Dominique Ingres – http://napoleonbonapart.hit.bg/index.htm., Gemeinfrei,